Auszug aus der Perchtoldsdorfer Rundschau 1976 mit freundlicher Genehmigung der Marktgemeinde Perchtoldsdorf.
Allgemein spricht man vom “Gebirgsverein Perchtoldsdorf”; der genaue Titel lautet: Österr. Alpenverein, Sektion Gebirgsverein, Gruppe Perchtoldsdorf.
Der Name „Österr. Gebirgsverein tauchte bereits im Jahre 1891 anläßlich der Errichtung der „Kaiser Franz Josef Jubiläumswarte” auf dem “Hinteren Föhrenberg” zum erstenmal auf. Im untersten Teil dieser Warte wurde damals eine Schutzhütte aus Holz eingebaut. Die eigentliche Gründung des Vereines, Gruppe Perchtoldsdorf, erfolgte im Jahre 1921. Der ehemalige Messerschmiedmeister, Josef Tastl (Hochstraße) war der erste Obmann der neuen Gruppe. 1923 Übernahm Franz Nigl, Brunnergasse 34, die Obmannstelle und behielt diese bis zu seiner Einberufung im Jahre 1941. In diesen Zeitabschnitt fällt auch die Errichtung der Teufelsteinhütte (547 m). Ein großer Förderer und Protektor dieses Bauvorhabens war der seinerzeitige Bürgermeister bzw. Alt-Bürgermeister Rudolf Hochmayer. 1932 wurde der Bau der Hütte vollendet. 1933 bringt der Verein bei der Gemeinde eine Eingabe ein, worin ersucht wurde, das Gebiet um den Teufelstein zum Schutze der dortigen, äußerst seltenen Alpenflora (Drachenkopf, kurze Schwert Lilie usw.) zum Banngebiet zu erklären.
Nach öfterem Wechsel in der Führung des Vereines tritt 1963 Obmann Wendelberger zurück und GR Josef Berger übernimmt die Leitung des Vereines bis 1972. Anläßlich des 50jährigen Bestehens der Gruppe Perchtoldsdorf sowie 40 Jahre Teufelsteinhütte führte der Verein 1972 eine Ausstellung durch und brachte eine Festschrift heraus.
1971 beginnt der Verein mit einem Hüttenzubau, dessen Einweihung und Übergabe am 9. September 1973 unter Obmann Eichberger erfolgte. 1975 wurde in Hüttennähe eine moderne Trocken WC-Anlage sowie ein Raum für das Aggregat errichtet.
Der Teufelstein und seine Hütte sind ein beliebtes Ausflugziel von Wienern und Perchtoldsdorfern. Bei schöner Fernsicht kann man von dort sogar den Ötscher sehen (80 km entfernt). Um den Gästen etwas mehr, als auf einer Schutzhütte üblich ist, bieten zu können, erwarb der Verein 1975 eine kleine Konzession des Gastgewerbes, die ihn berechtigt, verschiedene Getränke zu führen und kleine Speisen zu verabreichen.
Die Hütte ist im allgemeinen Samstag und Sonntag geöffnet (Juli und August geschlossen). Für kleine Gruppen sind auch Übernachtungen möglich.
Das war die eine Seite des Vereinslebens, die andere ist die Alpinistik. Von den Tourenwarten Ferdinand Fasching und Hans Voitek wird hiezu jeweils ein reichhaltiges Jahresprogramm erstellt, geteilt für unsere Jugendgruppe und unsere Alpinisten. Neben den Gruppenfahrten waren unsere Mitglieder auch in nahezu allen Gruppen der Ostalpen wie Bernina, Wallis, im Mont-Blanc-Gebiet und konnten dabei bemerkenswerte Erfolge erzielen. Darüber hinaus wurden von einzelnen Mitgliedern Bergfahrten in Ostafrika Kilimandscharo und Nepal und Kaschmir – Himalajagebiet – unternommen und dabei 5, und 6-tausander erstiegen.
Nicht vergessen soll auch unsere Volkstanzgruppe sein, die unter der Leitung von Herrn Neumayer sowie des GR Anton Pflüger wöchentlich einen Tanzabend durchführt.
Unsere Jugendgruppe hält wöchentlich einmal im Vereinsheim (Hochhaus, Brunnergasse 27) einen Heimabend ab, die Vereinsleitung tagt jeden 1. Montag im Monat ebenfalls in diesem Heim. Mit der AV-Gruppe Donauwörth besteht ein sehr guter Kontakt

Obiger Text ist geistiges Eigentum der Marktgemeinde Perchtoldsdorf / Perchtoldsdorfer Rundschau und daher urheberrechtlich geschützt. Mit freundlicher Genehmigung durch PhDr. Dr. Gregor Gatscher-Riedl vom 2.12.2024 dürfen wir diesen Artikel hier veröffentlichen.